Rödental - … Schillers Pathos, Schillers Poesie - sie füllen den im künstlichen Licht funkelnden Museumsraum mit großer Geste, mit kühnen Gedanken und dramatischen Szenen. ...Meisterlich vorgetragen verwandeln sich fünf Balladen-Minuten Friedrich Schillers in faszinierendes Kopf-Kino ohne Filmmusik, ohne trickreich inszenierte Action Szenen, nur mit der Macht von Worten, die zu lebendigen Bildern werden. …
Aus der klug konzipierten Collage entsteht so ein spannendes Schiller-Porträt. .... Ausdauernder Beifall für einen faszinierenden Abend mit Wort-Kunst inmitten von Glaskunst.
Jochen Berger - Coburger Tageblatt 2018
Wer hat sie jemals so lebendig, beklemmend und packend gehört, mit den Helden gebangt, dabei eine Gänsehaut bekommen und sich mittendrin im Geschehen befunden. Die Schillerschen Balladen "Der Taucher", "Die Bürgschaft", "Der Handschuh" sind gewiss allen Besuchern aus dem Deutschunterricht noch wohlbekannt. Die Berliner Schauspielerin Cora Chilcott war am 7. Oktober mit ihrem Schauspiel-Solo der Einladung des Literaturmuseums "Theodor Storm" und des Stormvereins nach Heiligenstadt gefolgt ... Ihre Rezitationen der eingangs genannten Balladen waren bemerkenswert. Die Figur des Dichters verkörpernd betrat sie die eigens für diesen Abend aufgebaute und ausgestattete Bühne in der Stadthalle ... Nachdrücklich und mit Leidenschaft verlieh sie solchen Forderungen Schillers Ausdruck wie: eine Absage an Kleingeisterei, Mittelmäßigkeit und Inkonsequenz. Kein Fürstendiener wollte er sein, keinen Götzen schmeicheln. Ihr Auftritt kam einer Anregung gleich, sich vielleicht selbst einmal wieder die Zeit zu nehmen, sich eingehender mit Leben und Werk dieses genialen Dichters zu befassen. Zum stimmungsvollen Abschluss erklang aus einer Spieluhr "Freude schöner Götterfunken" .... Und die Freude über den wunderbaren Abend begleitete die Besucher auf ihrem Heimweg.
Christine Bose - Stadtanzeiger Heiligenstadt 15/2020
Schloß Holte-Stukenbrock. ... Unglaublich, mit welcher Leidenschaft und sprachlicher Brillanz sie den deutschen Dichter als zeitkritischen Geist, Philosoph, Aufklärer, Querulanten und Kritiker in Szene setzte. Sie schlug damit eine Brücke zwischen ihm und der heutigen Kultur mit ähnlichen gesellschaftlichen Problemen. … Als die Schauspielerin lautstark Schillers Forderung "Geben Sie Gedankenfreiheit" zu Gehör brachte, wurde es mucksmäuschenstill im Kulturforum. Die Künstlerin verstand es, Gänsehaut bei ihren Zuhörern zu erzeugen. ...
Renate Ibeler - WestfalenBlatt 07/17
WETZLAR ... Die Auftaktveranstaltung in der Phantastischen Bibliothek fand ein großes Publikum. Es erlebte ein fulminantes Gastspiel der Berliner Schauspielerin Cora Chilcott. Ihre Darbietung ... war mitreißend, voller Lebenskraft und Leidenschaft. Sie war eine glaubwürdige Verkörperung des Dichters selbst, im himmelblauen Dichtermantel und mit sparsamsten Requisiten.
Chilcotts brillante Darstellungsweise öffnete den Blick auch dafür, dass es bei Schiller viel Aktuelles zu entdecken gibt. ... "Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte, so besäße jeder einzelne die Welt" – diesen Satz schrieb Schiller 1786. Er scheint wie gemünzt auf die weltpolitischen Verwerfungen unserer Tage. Für Stellen wie diese gab es reichlich Szenenapplaus. Langanhaltender Beifall auch am Ende. Mit ihrem Wetzlarer Auftritt hat Cora Chilcott die Menschen zutiefst berührt.
Markus Henning - Wetzlarer Neue Zeitung 01/2020