Cora Chilcott begeisterte zum wiederholten Male das Publikum im Schillerhaus Leipzig-Gohlis. Sie versteht es wunderbar, historische Figuren wieder lebendig werden zu lassen. Nach Lenz und Kleist nun Mozart. Man konnte fast denken, der kleine Komponist ist wieder auferstanden, da ihr dramaturgisch brillant zusammengestelltes Soloschauspiel es trefflich vermag, die Persönlichkeit authentisch erscheinend wiederzugeben. Anhand von Briefzitaten entführte Sie das Publikum auf eine Reise durch das Leben des großen Musikers. Ganz der Wolferl als Kind oder der von Geldnöten und Krankheit geplagte junge Mann. Hervorragend recherchiert und auf den Punkt gebracht, erfährt und besonders erlebt man geradezu das Wichtigste aus Mozarts Leben. Gewürzt wird das Ganze mit vielen Arien aus dem göttlichen Werk des Meisters. Die Premiere von "Ewig Dein Mozart" war ein unvergesslicher Abend, der, wie der Titel schon sagt, um Wiederholung bittet.
Dietmar Schulze - Museumsleiter des Schillerhauses Leipzig zur Premiere am 10. April 2014
Nicht Takte und Terzen stehen im Mittelpunkt des Soloprogramms "Ewig Dein MOZART" von Cora Chilcott, sondern die Briefe des Genies aus Salzburg. In einem Kaleidoskop aus Briefen, Fundstücken und musikalischen Zitaten führt die Schauspielerin mal sanft, mal explosiv, mal weinend und mal lachend durch das Leben des zwischen väterlichem Zwang und eigenem Anspruch zerrissenen Komponisten. Von den lustig-frechen Sprachspielereien des umherreisenden Wunderkinds bis zu den letzten verzweifelten Bettelbriefen des todkranken Kapellmeisters reichen die Zitate, die tiefe Einblicke in das Seelenleben Mozarts gewähren.
Wie hervorragend sie Soloprogramme über bedeutende Künstler zusammenstellen und aufführen kann, das hat die Chilcott schon mehrfach bewiesen. Ob Kleist oder Lenz, sie scheut vor großen Gefühlen und persönlichen Dramen nicht zurück.
Im aktuellen Mozart-Programm aber zeigt sie ihrem begeisterten Publikum nun auch ihre komödiantische Seite, wenn sie herumhampelnd die Knittelverse des aufgekratzten Österreichers zelebriert oder mit sich selbst im Duett eine Figaro-Arie singt. Zwei Stunden lang beste Unterhaltung bietet der Abend mit einer Cora Chilcott, die genüsslich alle Facetten ihres Könnens aufzeigt und uns ein Mozartbild fernab von der angeblichen Verschwörung seines Widerparts Salieri offeriert. Großes Theater mit einfachen Mitteln auf engstem Raum, wie es nur eine perfekte Darstellerin bieten kann.
Olaf Schulze - Offener Kanal Nordhausen 04/2014